Die Arbeit für die Ortsmitte Niefern beschäftigt sich mit der Frage nach der Herstellung von Mitte im dörflichen Zusammenhang. Das hat damit zu tun, dass die „Neue Ortsmitte“ dieses Moment fast als Programm im Namen trägt und das relativ grosse Areal auch einen Bereich überplant hat unter dem - oder in dessen unmittelbarer Nähe - historisch wesentliche Teile dessen lagen, was früher einmal „Mitte“ im umfassenderen Sinne war. Sie ruft also die Vergangenheit auf und bewahrt sie in Form von Namen, die über das ganze Areal verteilt, z.T. auch in den Treppenhäusern oder der Tiefgarage angebracht sind.Dazu gehören die damals für das dörfliche Leben wichtigen Gasthäuser Adler, Waldhorn, Kanne und „Fanni“ ( Brauerei Reichert ), ortsbekannte Persönlichkeiten ( sog. „Originale“ ) wie Huberschütz, HoimeDone und Bügeleisen aber auch der unter der Strasse verschwundene Bach, die ehemalige Waage, die Blechnerei Klingel oder der im Volksmund „Samba“ genannte Bus der Firma Kärcher, der nach dem zweiten Weltkrieg längere Zeit das einzig verfügbare öffentliche Verkehrsmittel war. Die Arbeit spielt dabei natürlich auch mit der Doppelbedeutung der Worte, ein gut Teil davon sind sogenannte „Teekessel“ je nach Alter lösen sie zwangsläufig völlig unterschiedliche Assoziationen resp. Erinnerungen aus.