Paristagebuch 11.05 - 04.06 (scroll for picture !) // 2. Dezember 2005
Diese Tür steht in der Rue des verreries im Hinterhof ein Mann unbestimmbaren Alters im blauen Kittelschurz in einem unglaublichen bordel mit asiatischen Holzteilen Säulen Tempeltüren Schränkchen Brettchen, die Gänge zwischen dem aufgehäuften Material genau ein Fuss breit. Mich versetzte dieses Material sofort zurück nach Asien, Sehnsucht nach dem improvisierten nomadischen Leben auf langen Reisen und ich fragte mich, ob hinter den soziologisch orientierten Kunstformen die sich gerade ausgiebig mit vorläufigen, improvisierten Übergangs- Wohnformen, Slumarchitektur usw.beschäftigen, nicht dasselbe steht. Und ich musste plötzlich an Giacometti denken, dessen Eltern noch im jahreszeitlichen Wechsel zwischen der "Maiensäss" oben in Maloja auf der Seenplatte und dem tiefer im Tal gelegenen Stampa lebten, halbnomadisch (?) schon halb ausserhalb der bäuerlichen Zwänge, eine Form die mir immer ideal erschien. ( Tempeltür, rue de verreries )