Paristagebuch 11.05 - 04.06 (scroll for picture !) // 20. Februar 2006
Es gibt cafes, die sind doppelt so teuer wie andere, nur weil vor 70 oder 80 Jahren dort jemand seinen cafe oder sein Bierchen zu trinken pflegte. Rolf Steiner macht sich darüber lustig, in dem er die Geister von Pound, Miller, Hemingway, Cage usw im „Select“ zur Plauderstunde zusammen- treffen lässt, und da es keine Zufälle gibt, bin ich vorgestern abend in der Nähe von Montparnasse , als ich mich aufwärmen wollte ausgerechnet im Select gelandet , zu einem etwas teureren Bierchen ! Heute fiel zum ichweissnichtwievielten male für mehrere Stunden der Strom aus, das geht jetzt seit Wochen so, kein Licht in der Küche, abtauender Kühlschrank, kein Internet keine Notbeleuchtung im zappendusteren Gang, keine Möglichkeit zu kochen, also kein gemütliches Frühstück zu hause, sondern raus in den endlosen Bindfadenregen ins cafe und von wegen cafes als kostenlose hotspots für das Internet. Das Minimum von 2 Stunden kostet bei „swisscom eurospot “ so viel wie meine flatrate für einen ganzen Monat. Der Zugang zu Information wird mehr und mehr eine teure Ressource, die Durchkommerzialisierung der Welt lückenlos. ( cafè aux folies: zeitgenössische besatzung, vorerst stabile preise )