Paristagebuch 11.05 - 04.06 (scroll for picture !) // 26. November 2005
oeil nu, mit blossem Auge immerzu, das habe ich erst auf den zweiten Blick gesehen, nach „man hätte mir nicht geglaubt, wenn ich gesagt hätte, dass es keinen anderen Ort gab an dem ich hätte überleben können, als bei Euch, auf dem Bildschirm“. Diese streifende Aufmerksamkeit mit der ich regelrecht experimentiere, hat mehr mit Zeichnung zu tun, als mir zunächst bewusst war, da sind sie, die Linien aus dem Lehrbuch ! Aufmerksames Sehen und Erkennen und gleichzeitig der Handkesche Schulterblick, der nicht fokussierende, unscharf gestellte Blick, der alles erfasst, deshalb zeichne ich, weil es das gibt und weil es mich interessiert, das herauszuheben. Wenn Doug Aitken auf drei oder 11 screens verschiedene Bilder oder dasselbe versetzt zeigt macht er exakt dasselbe, er zwingt mich zu diesem Hin- und herspringen zwischen Schärfe und Unschärfe. Der geglückte Augenblick ist im Deutschen mehr als "moment", er ist auch ein geglückter Augen-Blick. ( Buchauslage Yoko Tawada, rue Rambuteau)