Paristagebuch 11.05 - 04.06 (scroll for picture !) // 3. Dezember 2005
Einmal hatte ich mir in den Kopf gesetzt von einem Feriendomizil im Tessin nach Stampa zu fahren; in schlimmstem Wetter in einer martialischen Fahrt über drei Pässe kamen wir schliesslich am Spätnachmittag in Stampa an. Da stand ich dann vor dem verschlossenen Atelier, im strömenden Regen, glücklich. Wir kamen von Süden, durch das Tal der Maira. Hinter Stampa wird das Tal immer steiler und schraubt sich am Ende über dramatisch enge Serpentinen nach oben. Anstatt einer schmalen Passhöhe öffnet sich aber ein riesiges, weites Hochtal eingesäumt von hohen Bergen, oben ist plötzlich unten ! Dieser überraschende Sprung in den Dimensionen hat mich damals sehr beeindruckt und ich dachte, dass die lebenslange Suche Giacomettis nach der richtigen Dimension für seine Figuren vielleicht mehr als von allem anderen von diesem Landschaftserlebnis beeinflusst worden war. In Paris gibt es keinen solchen Ort mehr. ( Heavens gate, Louvre )